Hunde lieben “Gassi gehen”. Und wenn es nicht gerade in Strömen regnet und stürmt, tun das auch ihre Besitzer. Aber hinter dieser täglichen Routine steckt viel mehr, als Sie vielleicht denken. Tatsächlich handelt es sich um einen komplexen Verhandlungsprozess, der viel über unsere Beziehung zum besten Freund des Menschen verrät.
In vielerlei Hinsicht spiegelt der Spaziergang die historische soziale Ordnung von menschlicher Herrschaft und tierischer Unterwerfung wider. Die Forschung legt jedoch nahe, dass er es Menschen und Hunden auch ermöglicht, ihre Macht innerhalb der Beziehung auszuhandeln. Tatsächlich hat unsere aktuelle Studie ergeben, dass der tägliche Hundespaziergang in fast jeder Phase komplexe Verhandlungen beinhaltet.
Großbritannien ist, wie viele andere Länder auch, eine Nation von Haustierliebhabern – 40 % der britischen Haushalte beherbergen ein Haustier. Und für Hundebesitzer (24 % der britischen Haushalte) bedeutet das eine Menge Spaziergänge. Hundebesitzer legen während eines durchschnittlichen Hundelebens von 12,8 Jahren 23.739 Meilen zurück und erhalten durch das Spazierengehen mit ihren Hunden angeblich mehr Bewegung als der durchschnittliche Fitnessstudiobesucher. Trotzdem wissen wir eigentlich nur sehr wenig darüber, wie das Spazierengehen und die Räume, in denen wir spazieren gehen, unsere Beziehungen zu Hunden fördern.
Das Wunder des Gehens
Spazierengehen ist notwendigerweise ein Transportmittel, um zur Schule oder zur Arbeit zu gelangen, aber es ist weit mehr als nur Bewegung – es ist nicht “nur” Spazierengehen. Das Spazierengehen mit einem Hund ist förderlich für das geistige und körperliche Wohlbefinden, aber der Prozess des Gehens mit einem Tier beinhaltet auch detaillierte Interaktionen. Hunde sind, wie andere Tiere auch, fühlende Wesen, die denken, fühlen und ihre eigene Persönlichkeit haben – und wir müssen ihnen “zuhören” und mit ihnen darüber verhandeln, wie der Spaziergang erlebt wird. Der Spaziergang ist schließlich ein gemeinsames Erlebnis.
